Staudensilie - Ein neuer Stern am Kräuterhimmel

 

Viele Gartenbesitzer und auch Balkongärtner haben in den letzen Jahren vermehrt Probleme mit der An – und Weiterzucht von Petersilie. Egal ob aus Samen selbst gezogene glatte italienische oder gekrauste Sorten, oder gekaufte Jungpflanzen. Oft gehen die Pflanzen nach kurzer Pflegezeit ein. Die Gründe dafür sind sehr vielseitig, aber es gibt jetzt eine Möglichkeit, diesem Problem zu entgehen.

Ein Wildkraut, namens Ligusticum scoticum wird in Zukunft das Problem lösen, denn diese dauerhafte und problemlose Gewürzpflanze, die jedes Jahr, und das auf viele Jahre, von Mai bis Oktober kräftige Triebe und Blätter treibt, schmeckt ursprünglich ähnlich wie Petersilie.

Beheimatet ist diese Pflanze in den Küstenregionen Schottlands und wird dort als „Schottisches Maggikraut“ oder „Mutterwurz“ bezeichnet und als Wildkraut anstelle von Liebstöckel verwendet.

Einem Gewürzgärtner ist es jetzt gelungen, das leichte Petersilienaroma, das in der Pflanze ursprünglich vorhanden war, zu intensivieren, so dass eine Gewürzpflanze entstanden ist, die der Petersilie nicht nur ebenbürtig, sondern fast noch angenehmer auf die Geschmacksnerven wirkt. Manche Feinschmecker finden sogar einen Hauch von junger Karotte und Blattsellerie. Viele Köche sind von diesem Aroma begeistert.

Sternekoch Steffen Ruggaber vom Hotel Restaurant Lamm in Roßwag kann sich durchaus vorstellen, aus Staudensilie feine Suppen oder Püree zu kreieren. Weil diese Gewürzstaude, wie alle Stauden, z.B. Liebstöckel ausdauernd und winterhart ist und jedes Jahr aufs Neue austreibt, und über viele Jahre problemlos geerntet werden kann, hat der Züchter diese Pflanze „Staudensilie“ genannt.

Verwendung: Verwendet wird Staudensilie wie die Petersilie, roh oder zum Dünsten, sowie für Suppen. Das besondere Aroma würzt auch Soßen – und Fleischgerichte. Auch Reis mit gedünsteter Staudensilie ist eine schmackhafte Beilage.

Im Garten fühlt sich die Pflanze an einem sonnigen Standort am wohlsten und dort ist auch das Aroma am Besten. Aber auch im Halbschatten gedeiht sie noch gut. Der Boden sollte tiefgründig und frei von Staunässe sein. Obwohl die Pflanze von Haus aus anspruchslos ist, freut sie sich über gelegentliche Düngergaben, vergleichbar wie bei Rosen. Wenn sie die Rosen düngen, düngen sie die Staudensilie mit dem gleichen Dünger mit. Je nach Haushaltgröße und Bedarf sollte man pro Kopf mindestens 2 Staudensilie pflanzen, Zu starke Ernte strapaziert und schwächt die Pflanzen.

Wenn im Juli - August die Pflanzen in weißen Dolden blühen, zieren sie nicht nur den Standort, sie bringen auch reichlich Samen, der ebenfalls eine Delikatesse für den anspruchsvollen Koch bedeutet. Wer selbst Jungpflanzen heranziehen möchte, sollte den frisch geernteten Samen sofort an einem leicht schattigen Platz aussäen. Da es sich nicht um sogenannte F1 Hybriden handelt, ist die eigene Nachzucht möglich. Je nach Wetterbedingungen und Keimfähigkeit keimt der Samen nach 14 Tagen, oder erst im folgenden Frühjahr, manchmal auch gar nicht. Weil Ligusticum ein sogenannter Kaltkeimer ist, sollte das Saatgut, auch das frisch selbst geerntete, vor der Aussaat grundsätzlich etwa 3 Wochen im Kühlschrank an der kühlsten Stelle gelagert werden. Auch die Gärtner haben Probleme mit der Anzucht. Deshalb werden diese Kräuter nur selten angeboten und haben auch ihren Preis. Trotzdem lohnt sich der Kauf von einigen Pflanzen. Kräftige Pflanzen lassen sich im zeitigen Frühjahr, oder im Herbst wenn die Blätter abgestorben sind, durch Teilung vermehren.

In der Volksmedizin schreibt man der dieser Pflanze eine verdauungsfördernde Wirkung zu. Die Wurzel des Krautes soll bei Blähungen windtreibend wirken, aber auch bei Rheumatismus und Uterusstörungen helfen. Außerdem sagt man der Pflanze eine leichte aphrodosierende Wirkung nach. Für eine sichere Anwendung setzen sie sich bitte mit ihrem Arzt, Apotheker oder Homöophaten in Verbindung.

Derzeit gibt es nur wenige, lizenzierte Gewürzgärtnereien, die die original „Staudensilie“ mit dem besonderen Aroma, teils unter schwierigen Bedingungen heranziehen können, denn das Saatgut ist derzeit noch knapp.

 

 

 

Bezugsquellen

 

 Pflanzen - Direktverkauf

Gärtnerei Müller

Dennefstrasse 55

71665 Vaihingen/Enz – Ensingen

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Saatgut

Samenhaus Beringmeier

Rauchstrasse 37

34454 Bad Arolsen

Tel. 05691 4460

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